Stellenanzeige, Stellenausschreibung, Stellenbeschreibung. Was sind die Unterschiede?

Ähnlich klingend, etwas verwandt, es gibt jedoch klare Abgrenzungen dieser HR-Fachbegriffe.

Viele meiner HR-Marketing-Kunden benutzen diese Worte in ihren ersten telefonischen Anfragen oder in der Auftragserteilung oder den Briefing-Details zur Textkreation.

Daraus habe ich gelernt, dass der eine oder andere Kunde schlussendlich durchaus etwas anderes meint, wenn er seine Bestellung mit mir kommuniziert.

Ich denke, einen Blogartikel zu schreiben, der die Unterschiede dieser Begriffe erklärt, könnte hilfreich sein. Also, stellen wir uns mal ganz dumm! Was ist eine Stellenanzeige, was eine Stellenausschreibung und was ist eine Stellenbeschreibung*?

Frei nach dem unter Boomern bekannten Filmzitat aus der Feuerzangenbowle: Da stelle mer uns mal janz dumm! Wat is’n Dampfmaschin?

Wat is’n Stellenanzeige?

 

Eine Stellenanzeige ist ein wichtiger Bestandteil im HR-Marketing, wenn nicht sogar der Wichtigste. Mit der Stellenanzeige finden stellensuchende Arbeitnehmer und arbeitsplatzanbietende Arbeitgeber das erste Mal zusammen.

Darum ist es notwendig, der inhaltlichen Gestaltung der Stellenanzeige eine hohe Bedeutung beizumessen. Denn eine Stellenanzeige ist immer auch eine Imageanzeige für das mitarbeitersuchende Unternehmen.

Ganz unabhängig davon, ob wir von einer Stellenanzeigenveröffentlichung sprechen

Und natürlich entfaltet die Stellenanzeige zusätzlich ihre Reichweite über alle möglichen digitalen Formate, wie sie auf Online-Stellenbörsen oder in den Social-Media-Kanälen Verwendung findet.

Des Weiteren gibt es Werbung für offene Stellenangebote im Radio, in Podcasts oder im Kino (z. B. Ausbildungsplätze in Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Handel).

Gemeinsam ist den Stellenanzeigen, unabhängig, ob klassisch gedruckt oder innovativ digital, dass sie aus drei Hauptbestandteilen bestehen.

 

I. Ein Eyecatcher:

Ein emotionalisierendes Bild/Foto bzw. eine entsprechende Illustration, also ein bewusst platzierter Hingucker im Anzeigenlayout, der die Aufmerksamkeit des Stammhirns erregen soll.

Denn nur eine Anzeige, die auffällt, wird auch beachtet. Beispiele von auffälligen Stellenanzeigengestaltungen aus meiner Feder:


II. Ein Stellenausschreibungstext (Achtung: kein Stellenbeschreibungstext):

Eine Stellenausschreibung ist ein auf die zu besetzende Stelle abgestimmter Text für die ausgeschriebene Tätigkeit/Position. Er kann kurz und prägnant oder ausführlich und detailliert formuliert sein.

Im Idealfall hat der potenzielle Bewerber nach dem Lesen der Stellenausschreibung kaum noch offene Fragen und kann sich ein Bild davon machen, ob er die gewünschten Fähigkeiten und Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle mitbringt.

Der Stellenbewerber, der die gewünschten Vorgaben erfüllt, kann umgehend entscheiden, ob sich eine Bewerbung für ihn lohnt.

Bitte beachten Sie! Die gedruckten Millimeter in Zeitungen und Zeitschriften sind nach wie vor hochpreisig. Darum verzichten Sie in Printanzeigen besser auf den größten Teil der Stellenausschreibung.

Spartipp: Nennen Sie in Print-Stellenanzeigen die Vakanz und 1–2 wichtige Informationen. Alle weiteren Informationen sollten auf Ihrer Website kommuniziert werden – dort haben Sie allen Platz der Welt, den Sie benötigen, um Ihre offene Stelle in Bild und Text so attraktiv zu kommunizieren, wie es nur möglich ist.

Denn heutzutage bewerben Sie sich eher als Unternehmen mit Ihrer Stellenausschreibung (mehr oder weniger) beim potenziellen Stelleninteressenten – als umgekehrt.

Sie sollten Ihre Vakanz also so attraktiv wie möglich anpreisen, analog zu einer neuen Smartwatch-Werbung von Apple oder dem Reisezielplakat in einem Reisebüro.

 

III. Eine Handlungsaufforderung (engl. Call-to-Action, Abk. CTA):

Eine Handlungsaufforderung (engl. Call-to-Action, Abk. CTA) muss zwingend enthalten sein und ansprechend formuliert werden. Sie sollte auch Informationen darüber enthalten, welche Bewerbungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

In Print-Stellenanzeigen besteht die Handlungsaufforderung darin, alle weiteren Einzelheiten auf der Website des Unternehmens nachzulesen. Daher sollte in der Anzeige ein deutlicher Hinweis auf die Webadresse (URL) der Karriereseite des Arbeitgebers enthalten sein. Dort findet der Interessent die detaillierte Stellenausschreibung und das Bewerbungsformular.

Kurz:

Eine Stellenanzeige ist ein unabdingbares Werbeformat, das von Unternehmen verwendet wird, um potenzielle Bewerber auf einen Arbeitsplatz aufmerksam zu machen. Sie enthält visuelle und textliche Informationen zur offenen Stelle, den Anforderungen an den Bewerber, eine kurze Information über das Unternehmen und die Kontaktdaten des Unternehmens bzw. des Personalverantwortlichen.

Synonyme: Jobanzeige, Jobinserat, Jobangebot, Stellenangebot, Stellenbekanntmachung

 

Wat is’n Stellenausschreibung?

 

Eine Stellenausschreibung ist eine detailliertere Ausschreibung in Textform, um einen offenen Arbeitsplatz mit Bennenung der berufliche Qualifikation innerhalb eines Unternehms anzubieten und so attraktiv zu bewerben.

Eine Stellenausschreibung enthält oft Informationen zu:

  • Aufgaben und Verantwortungen des zukünftigen Mitarbeiters,
  • Anforderungen an den Bewerber,
  • Benefits des Unternehmens und
  • Vorgaben zum gewünschten Bewerbungsprozess.

Kurz:

Eine Stellenausschreibung dient dazu, potenzielle Bewerber genau über die zu besetzende Position zu informieren und sie für diese Vakanz und das Unternehmen zu begeistern.

Synonyme: Arbeitsangebot, Jobangebot, Jobausschreibung.


Wat is’n Stellenbeschreibung?

Eine Stellenbeschreibung* ist ein schriftliches, strukturiertes Dokument, das alle Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Qualifikationen für eine bestimmte Position in einem Unternehmen darlegt.

Eine Stellenbeschreibung ist an keine bestimmten Inhaltsformen geknüpft. Sie kann von jedem Unternehmen individuell formuliert werden.

Sie dient als Grundlage für die Erstellung von Stellenanzeigen und Stellenausschreibungen und hilft auch bei der Bewertung der Leistungen der Mitarbeiter.

Kurz:

Eine gute Stellenbeschreibung enthält klare und präzise Informationen über:

1. die erwarteten Leistungen,
2. die erforderlichen Qualifikationen,

um die Position erfolgreich ausfüllen zu können.

Synonyme: Jobprofil, Arbeitsplatzbeschreibung, Positionsbeschreibung

 

Was gehört in eine Stellenbeschreibung?

Typischerweise besitzt eine Stellenbeschreibung folgende Bestandteile:

 
  1. Positionsbezeichnung
    - Exakte Bezeichnung der Stelle
    - Hierarchische Position im Unternehmen
  2. Organisatorische Einordnung
    - Abteilung oder Bereich
    - Vorgesetztenverhältnis (Wem ist die Stelle unterstellt?)
    - Weisungsbefugnisse (Wem gegenüber ist die Stelle weisungsbefugt?)
  3. Aufgaben und Verantwortungsbereiche
    - Detaillierte Auflistung der Hauptaufgaben
    - Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten
  4. Befugnisse und Kompetenzen
    - Entscheidungsbefugnisse
    - Zeichnungsberechtigungen
    - Budgetverantwortung
  5. Qualifikationsanforderungen
    - Erforderliche Ausbildung und Abschlüsse
    - Notwendige Berufserfahrung
    - Spezifische Fachkenntnisse und Fertigkeiten
  6. Arbeitsmittel
    - Zur Verfügung stehende Ressourcen und Werkzeuge
  7. Leistungsbeurteilung
    - Kriterien zur Bewertung der Arbeitsleistung
    - Key Performance Indicators (KPIs)
  8. Stellvertretungsregelungen
    - Wer vertritt den Stelleninhaber bei Abwesenheit?
    - Wen vertritt der Stelleninhaber?
  9. Schnittstellen
    - Interne und externe Kooperationen
    - Kommunikationswege
  10. Arbeitszeit und -ort
    - Reguläre Arbeitszeiten
    - Eventuell Bereitschaftsdienste oder Reisetätigkeiten
  11. Rechtliche und tarifliche Einordnung
    - Eingruppierung in Tarifstruktur oder Gehaltsband
    - Relevante Betriebsvereinbarungen

 

Fazit:

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Stellenanzeigen, Stellenausschreibungen und Stellenbeschreibungen wichtige Werkzeuge im Personalmanagement und HR-Marketing sind.

  • Sie helfen Unternehmen dabei, die richtigen Bewerber für offene Positionen zu finden über reichweitenstarke Medien in der Online- und Offline-Welt = Stellenanzeige
  • Sie erklären, welche berufliche Qualifikation und welche Fähigkeiten der neue Mitarbeiter besitzen sollte = Stellenausschreibung
  • Und liefern durch klare, präzise und strukturierte Inhalte die Details, welche Aufgaben, Verantwortung, Arbeitsziele der Arbeitsplatz bietet und besondere betriebsbedingte Angaben, damit die gewünschten Leistungen des Stelleninhabers dokumentiert sind, um diese gegebenenfalls bewerten zu können = Stellenbeschreibung.

 

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